iOS 15.4 bringt einige Neuigkeiten für die Kurzbefehle, über die Apple sich wieder weitgehend ausschweigt. Ich stelle Euch die drei wichtigsten vor – sie haben es alle in sich.

Diesmal veröffentlichte Apple sogar ein Support-Dokument mit allen Änderungen unter iOS 15.4 und macOS 12.3 – viele davon sind Fehlerbehebungen und unter macOS nachgerüstete Features.
Weniger Mitteilungen
Das erste, was viele begeistern wird: Ihr könnt jetzt die Benachrichtigung bei Automationen ausschalten. Damit füllt sich Eure Mitteilungsliste nicht mehr mit überflüssigen Meldungen. Das gilt allerdings nur für die Automationen, die ohne Bestätigung laufen dürfen. Der Schalter dafür erscheint, sobald Ihr dies deaktiviert. Und diesen gibt es nicht bei allen Automationsauslösern. Die alte Einschränkung, dass nur bestimmte Automationen ohne Bestätigung laufen dürfen, bleibt bestehen.
In meinem Beitrag zu Automationen unter iOS 15 findet Ihr eine Tabelle, die zeigt, welche der Auslöser ohne Bestätigung laufen dürfen.
Erinnerungen mit Etiketten
Apples hauseigene Aufgabenverwaltung firmiert unter dem Namen „Erinnerungen“. In iOS 15 – und parallel in macOS 12 – bekamen diese ein zusätzliches Feld namens Tags. Diese erleichtern es, Aufgaben über die Listenhierarchie hinaus zu organisieren. Mit iOS 15.4 können nun auch die Kurzbefehle diese Tags verwenden.
Ich habe hier mal als Beispiel eine Liste namens Rezepte angelegt, bei der einzelne Aufgaben (also Rezepte) mit Zutaten als Unteraufgaben versehen sind. Diese haben dann in den Tags zusätzliche Eigenschaften, etwa ob sie frisch sein müssen, eine Konserve sind oder ein Gewürz.

Ich wechsle jetzt zurück in die Kurzbefehle-App, in der ich schon mal einen Kurzbefehl vorbereitet habe. Er bietet die Rezepte dann an (also die Einträge, die Unteraufgaben haben), und je nach Auswahl kopiert er dann die Zutaten in meine Einkaufslisten. Dabei entscheidet er nach Tags, ob sie in die Liste für den Wochenmarkt, Supermarkt oder Discounter wandern. Das könnt Ihr ebenso für Euer selbstgestricktes Projektmanagement verwenden. Den Link findet Ihr am Ende des Beitrags.

Er läuft und läuft und …
Bisher durften Kurzbefehle lediglich ein, zwei Minuten laufen. Diese Beschränkung fällt jetzt weg. Als ich davon gelesen habe, wollte ich das natürlich sofort ausprobieren. Dafür habe ich mir dann einen Test-Kurzbefehl geschrieben, der alle zehn Minuten eine Textzeile mit der Sekundenzahl und dem aktuellen Zeitpunkt in eine Textdatei schreibt.
Meine Tests zeigten, dass der Kurzbefehl stundenlang im Hintergrund läuft, ohne zu meckern oder abzubrechen – mit einer kleinen Problematik: Auf die genauen Zeitpunkte ist nicht unbedingt Verlass. Wenn Euer iOS-Gerät nicht am Kabel hängt und der Kurzbefehl über Nacht läuft, entstehen Pausen – teilweise mehrstündige. Trotzdem finde ich das einen Riesen-Schritt nach vorn für Automatisierungen. Am Mac und bei an den Strom angeschlossenen iPhones und iPads lief der Auftrag zuverlässig.
