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Apples Quartalsergebnisse 1-2021 im (Bewegt-)Bild

Jedes Vierteljahr präsentiert Apple seine Geschäftsergebnisse – und die meisten Mac-zentrierten News-Blogs bringen dazu eine Meldung. Numbers‘ schicke Diagrammtypen erleichtern das Verständnis und den Überblick.

Das Zahlenwerk, das Apple im Dreimonatsrhythmus auf seinem Presseportal präsentiert, besteht im Grunde aus einem PDF, in dem zwei Tabellenspalten die aktuellen Umsatzwerte dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gegenüberstellt. Ende Januar erscheinen die Zahlen für das erste Quartal des jeweiligen Jahres – denn für Apples Buchhaltung endet das fiskalische Jahr am 30. September. Das umsatzstarke Weihnachtsquartal fällt in der Buchhaltung des Mac-Herstellers ins erste Quartal des Folgejahrs.

Sparten 2009 -2021

In dem PDF sind die Vierteljahres-Umsatzzahlen mehrfach aufgeführt, einmal nach Regionen, einmal nach Produktkategorien. Diese sind etwas willkürlich, denn Apple Watch, HomePod, Apple TV und das umfangreiche Adapterangebot drängen sich in der Kategorie „Wearables, Home and Accessories“ (in der Grafik unten: „Andere“). Alles, was nicht als Hardware, sondern in Bits – Musik, Apps, Serien – oder als Dienstleistung (Support, Reparatur, AppleCare) verkauft wird, teilt sich die Rubrik „Musik, Software & Services“. Trotzdem erlauben die Zahlen einen guten generellen Überblick darüber, wie groß der Anteil der einzelnen Segmente ist und welche Produktkategorien wachsen.

Die Apple-Umsätze im ersten Quartal der letzten zwölf Jahre haben sich von 11,8 auf 111,4 Milliarden US-Dollar knapp verzehnfacht. Grafik CC BY-SA 4.0 @macseminare

Ganz offensichtlich nimmt das iPhone seit spätestens 2011 den größten Anteil an den Umsätzen des ersten Jahresquartals ein. Doch auch die beiden Sammelsuriums-Kategorien sind kräftig am Wachsen in den letzen sechs Jahren. Und diese Ansicht verschweigt auch ein wichtiges Detail …

Der Mac? Besser denn je!

In dieser Übersicht gehen Nuancen ein wenig unter. Der Mac nämlich, seit 1984 bis in die Nullerjahre das stilbildende und umsatztragende Apple-Produkt, scheint in dieser Grafik nur noch eine Nebenrolle zu spielen. In ein separates Diagramm übertragen, sieht das Ganze schon anders aus:

Apples Umsätze in der Mac-Sparte im ersten Jahresquartal sind in zwölf Jahren von dreieinhalb auf achteinhalb Milliarden US-Dollar angewachsen.
Grafik CC BY-SA 4.0 @macseminare

Diese Ansicht zeigt: Dem Mac geht es so gut wie noch nie zuvor. Auch wenn das iPhone ein weitaus größerer Anteil am Geschäft ausmacht, ist dies für den kalifornischen IT-Konzern ein profitabler Bereich. Vor fünfzehn Jahren war Apple mit iMacs, iBooks, PowerMacs und -Books bereits ein gesunder, umsatzstarker Computerhersteller – und hat sich beim generellen Abwärtstrend bei Desktops und Laptops nicht nur behauptet, sondern sogar noch kräftig gesteigert.

Umsatz im Bewegtbild

Numbers ermöglicht mit seinen interaktiven Graphen einen dynamischen Zahlenvergleich. Das folgende GIF wechselt durch die Zahlen von 2009 bis 2021. So könnt Ihr Euch für Eure Lieblings-Kategorie in Ruhe den Verlauf ansehen und Eure eigenen Schlüsse ziehen:

Die Apple-Umsätze im ersten Quartal der letzten zwölf Jahre im Zeitverlauf. Grafik CC BY-SA 4.0 @macseminare

Aufsplittung nach Region

Bei der Aufteilung nach Region hat Apple im letzten Jahrzehnt zwei große Änderungen vorgenommen: Seit 2013 ist China (genauer „Greater China“) eine eigene Region und ebenso wie Japan separat vom restlichen asiatischen Raum geführt. Ab 2015 wurden die Umsätze in den eigenen Apple Stores nicht mehr als eigene Region gewertet, sondern wieder auf die entsprechenden Länder aufgeteilt.

Die regionale Aufteilung der Umsätze des ersten Quartals von 2009 bis 2021. Grafik CC-BY-SA 4.0 @macseminare

Umsatz in Europa

Auch hier geht in der Sammelansicht ein bisschen die Perspektive verloren. Europa sieht für sich genommen weitaus eindrucksvoller aus:

In Europa steigerte Apple den Umsatz von 3,5 auf 27,3 Milliarden US-Dollar – im Weihnachtsquartal. Grafik CC-BY-SA 4.0 @macseminare

Regional im Zeitverlauf

Hier noch einmal die Aufteilung des Umsatzes im Jahreswechsel als Animation:

Säulendiagramm mit den nach Regionen aufgeschlüsselten Umsätzen des ersten Quartals von 2009 bis 2021. Grafik CC-BY-SA 4.0 @macseminare

Umsatz pro Kalenderjahr

Wer die Fiskaljahr-Regel des IT-Konzerns herausrechnen und ein Jahr im Dezember enden lassen will, bekommt mit den Werten für das erste Quartal 2021 das letzte Viertel für die kalendarische Jahresauswertung. So ergibt sich für die Jahre 2009 bis 2020 dieses Diagramm:

Umsatzentwicklung in den Kalenderjahren 2009 bis 2020. Grafik CC-BY-SA 4.0 @macseminare

Über die Jahre ist die Tendenz recht deutlich erkennbar. Seit 2015 hat das iPhone keine nennenswerten Wachstumsraten gezeigt, doch der Gesamtumsatz bleibt ein stabiler und definierender Anteil des Firmenumsatzes. In den letzten fünf Jahren tragen vor allem Dienste und „andere“ Hardware-Produkte (Apple Watch, Apple TV, HomePod et al.), seit 2020 auch iPads und Macs stärker zum Wachstum des Gesamtumsatzes bei.

Umsatz nach Regionen in US-$ auf die Jahre 2009 bis 2020. Grafik CC-BY-SA 4.0 @macseminare

Der Mac im Verlauf der Kalenderjahre

Auch beim Überblick der Jahre lohnt es sich, den Mac gesondert herauszustellen und zu betrachten:

In den Jahren von 2009 bis 2021 hat sich Apples Umsatz mit Macs verdoppelt. Grafik CC-BY-SA 4.0 @macseminare

Der Mac-Umsatz verdoppelte sich seit 2009 (14,35 Mrd. US-Dollar) zu 2021 (30,14 Mrd. US-Dollar). Besonderen Schub gab dabei das gerade vergangene Jahr mit knapp 5 zusätzlichen Milliarden US-Dollar Umsatz.

Von Immo Junghärtchen

Seit 1996 bin ich Mac-Anwender mit Begeisterung. Während meines Studiums habe ich mich um die Apple-Computer meiner Freundinnen und Freunde gekümmert und als Promoter im damaligen iTeam für iMacs, iBooks und die ersten iPods geworben. Bei Gravis sammelte ich Erfahrungen im Apple-zentrierten Einzelhandel, in Selbstständigkeit gab ich Kurse für Mac-Neulinge. Über sechs Jahre arbeitete ich als Redakteur für die Zeitschrift "Mac & i" und arbeite jetzt als freier IT-Journalist, unter anderem für Heise Online und die c't.

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