Auf seiner WWDC-Konferenz stellte Apple die Neuerungen für SiriKit und die Kurzbefehle-App vor. Die am häufigsten geäußerten Wünsche von Apples Automatisierungsplattform wurden erhört: Es gibt mehr Möglichkeiten, Kurzbefehle von selbst ausführen zu lassen. Zudem starten viele davon, ohne dass Anwender dies per Display-Tipp bestätigen müssen. Obendrein können Anwender in iOS 14 ihre Apps in Ordner sortieren, und die Apple Watch darf Kurzbefehle starten.
Kategorie: Allgemein
Da iPhones (und iPads mit SIM-Kartenschlitz) einen GPS-Sensor aufweisen, kann man den aktuellen Aufenthaltsort schnell erfassen. Mit der Kurzbefehle-App verwendet Ihr die Ortsdaten, etwa um Entfernungen zu berechnen, bestimmte Geschäfte in der Nähe zu finden oder ein Ortstagebuch zu führen.
Der selbstgebaute Quittungsscanner lässt sich etwa mit der Funktion erweitern, den Namen und die Adresse des besuchten Geschäfts in die Tabelle der Ausgaben aufzunehmen.
Apples neue Tastatur für iPad Pros ab 2018 integriert ein Trackpad und obendrein Tastaturbeleuchtung. Nun könnt Ihr endlich auch im Dunkeln tippen und dabei schnell die Tasten finden.
Das ging bisher nur mit Tastaturen von Drittanbietern wie Logitech, beispielsweise Combo Touch oder Slim Folio Pro. Diese weisen Funktionstasten auf, etwa für Medienwiedergabe und Lautstärke. Apple verzichtet auf die zusätzliche Tastenreihe bei ihren Kombinationen aus Hülle, Standfuß und Eingabegeräten, die sie über den Smart Connector mit dem iPad Pro (11 oder 12,9 Zoll) verbinden.
Viele Anwender bemängeln nun, dass die Einstellung der Tastaturhelligkeit bei Apples Magic Keyboard tief in den Einstellungen versteckt sei. Tatsächlich sind mindestens fünf Tipper notwendig:
- Einstellungen-App öffnen
- „Allgemein“ antippen
- „Tastatur“ auswählen
- „Hardwaretastatur“ antippen
- Schieberegler bewegen, um die Tastaturbeleuchtung zu regeln
Per Sprachbefehl
Wer im Home Office sitzt, erspart sich den Weg über einen Zuruf. Die Phrase
„Hey Siri, Tastenhelligkeit ändern“
öffnet direkt den Einstellungsdialog für die Hardware-Tastatur. Doch mit Publikum – etwa im Café oder spätabends im geteilten Bett – will niemand so gern auf sein Tablet einreden.
Derzeit (Juni 2020) gibt es keine Möglichkeit, diese umständliche Methode über eine Tastenkombination abzukürzen. Doch zum Glück gibt es die Kurzbefehle-App, mit der Ihr immerhin den Dialog etwas schneller aufruft. Denn die iOS-Einstellungen lassen sich über einen speziellen URL aufrufen.
Vor einigen Jahren habe ich mir einen Kurzbefehl gebaut, um Quittungen damit direkt im Geschäft einzuscannen und die Ausgabe in einer Tabelle zu erfassen. Damals hieß die App noch Workflow und war unabhängig von Apple. Das Resultat war die Grundlage eines Artikels in der Mac & i.
Inzwischen hat sich viel getan, neue Aktionen kamen dazu, Variablen werden inzwischen viel intuitiver eingesetzt, und die Kurzbefehle-App unterstützt Apples Tabellenverwaltung Numbers ebenso wie die iCloud nun direkt mit einigen Aktionen. Dieses Tutorial zeigt den Aufbau einer Quittungsverwaltung mit der Kurzbefehle-App unter iOS 13.4.
[kofi]
Interaktive Aktionen
Die Aktion „Nach Eingabe fragen“ fordert Anwendern beim Aufrufen des Kurzbefehls auf, etwas einzugeben – in diesem Fall, was gekauft wurde, und für wieviel Geld. Beim Einrichten legt der Ersteller des Kurzbefehls fest, ob er Text, eine Zahl oder ein Datum erwartet. Der Vorteil: Anwender bekommen die jeweils passende virtuelle Tastatur eingeblendet. Außerdem ist die resultierende Variable im passenden Format für die weitere Verwendung.
Listen und hinter Listen
Listen sind Aneinanderreihungen von Eingaben. Das können unterschiedlichste Daten sein, etwa Text, Zahlen, Bilder oder wiederum andere Listen. Sie haben eine Reihenfolge und gelten ansonsten als eine mögliche Form der Variable in den Kurzbefehlen.
Die Aktion „Aus Liste auswählen“ bietet mehrere vorkonfigurierte Aktionen an. Das erleichtert die Eingabe etwa einer Ausgabe-Kategorie, spart Zeit und vermeidet Tippfehler. „Foto aufnehmen“ erlaubt das Ablichten einer Quittung, um sie in der iCloud oder Dropbox abzulegen. Eine andere Verwendung von Listen: Sie sind die Struktur, die in Numbers-Dateien als Werte einer neuen Tabellenzeile erwartet. Die Aktion „Zu Numbers-Tabelle hinzufügen“ erwartet also im Feld „Werte“ eine Liste. Alles andere wird stumpf ins nächste freie Tabellenfeld geschrieben, ohne Aufteilung in einzelne Felder.
Variablen brauchen Namen
Steigt der Umfang eines Kurzbefehls, solltet Ihr Euch gleich schon am Anfang die Zeit nehmen, den Variablen einen Namen zu geben. Dadurch vermeidet Ihr später Verwechslungen und langwieriges Umherscrollen auf der Suche nach der richtigen Eingabe.
Update: Belegmanager unter iOS 14
Mit der neuen Betriebssystemversion gewann die Kurzbefehl-App viele neue Funktionen dazu. Leider haben sich auch einige Bugs eingeschlichen, die den Belegmanager am Funktionieren hindern. Auch nach zwei Monaten (Stand November 2020) sind diese Fehler noch nicht behoben.
Neue Numbers-Aktion
Mit dem Update auf die neue iOS-Version wurde die Numbers-Aktion zum Hinzufügen einer Numbers-Zeile umgestaltet und erweitert. Nun könnt Ihr auswählen, ob die neue Zeile oben oder unten in der ausgewählten Tabelle erscheint. Außerdem ist nun offensichtlich, dass Ihr Blatt- und Tabellennamen ausfüllen müsst. Sie heißt nun „Zeile oben oder unten zur Tabelle hinzufügen“.
Der Nachteil: Die bisherige Aktion wird beim Update auf iOS 14 nicht ersetzt oder konvertiert, stattdessen zeigt die Kurzbefehl-App einen kryptischen Fehler. Das Antippen von „Kurzbefehle aktualisieren“ hilft leider nicht weiter.
In diesem Fall müsst Ihr die Aktion entfernen. Zieht stattdessen die Aktion „Zeile oben oder unten zur Tabelle hinzufügen“ hinter die Aktion „Datei abrufen“. Das Feld mit der Zieldatei sollte dann automatisch ausgefüllt werden. Für das erste Feld wählt Ihr den Zauberstab und tippt auf die magische Variable unter der Liste (ich habe sie in „Tabellenwerte“ umbenannt). Tragt bei Blattname „2020“, bei Tabellenname „aktuell“ ein, um die alte Funktionsweise wiederherzustellen. Nicht vergessen: Ausprobieren, ob’s klappt!
Numbers-Datei unter iOS 14
Ein weiterer Bug unter iOS 14 betrifft das Anlegen der Numbers-Datei: Sie lässt sich am iPhone oder iPad nicht mehr in den Ordner „Kurzbefehle“ bewegen. Der Button „Bewegen“ ist ausgegraut, sobald man in der Dateien-App oder in Numbers in Shortcuts-Ordner verweilt:
Dieser Fehler ist nicht universell, sondern betrifft nur bestimmte Apple-IDs. Ich selbst kann mit meiner Standard-iCloud-Anmeldung weiterhin Dateien in den Shortcuts-Ordner verschieben. Eine zweite Apple ID erlaubte es mir nicht. Doch unter meinem YouTube-Video häufen sich die Kommentare, die von diesem Problem berichten.
Der einfachste Workaround: Legt die Datei direkt am Zielort an. Dafür öffnet Ihr Numbers, tippt in der Datei-Übersicht auf „Durchsuchen“ und bewegt Euch im iCloud Drive in den Ordner „Shortcuts und tippt dort auf „Tabelle erstellen“:
Danach wählt Ihr die Vorlage aus, benennt die Datei „Ausgaben“, das Blatt „2020“ und die Tabelle „aktuell“, wie im Video beschrieben.
Problem beim Start übers Widget
Zudem scheitert der Kurzbefehl derzeit unter iOS 14, wenn Ihr ihn aus einem Widget heraus aufruft. Oft bricht der Kurzbefehl beim Aufnehmen des Belegs ab. Das könnt Ihr verhindern, indem Ihr die Aktion „In der App ‚Kurzbefehle‘ fortfahren“ an den Anfang, zumindest aber vor die Aktion „Foto aufnehmen“ bewegt.
Kurzbefehl zum Download
Zum Download des Kurzbefehls die folgende URL direkt auf dem iPhone oder iPad öffnen:
Belegmanager 1.0 (iOS 13)
Ursprüngliche Version, läuft fehlerfrei nur unter iOS 13.
Belegmanager 1.03 (iOS 14)
Version 1.03 entspricht dem Entwicklungsstand des ersten Videos, hat aber obendrein die oben beschriebenen Anpassungen an iOS 14 erhalten.
Belegmanager mit Ortserfassung, angepasst für iOS 16
Numbers-Datei
Vorlage für Apples Tabellenkalkulation, bitte die Datei herunterladen und in den Ordner „Shortcuts“ bewegen.
Das iPhone – der gerade noch hosentaschenkompatible Touchscreen, mit dem wir grandiose Bilder aufnehmen, verbessern und gleich veröffentlichen können. Doch beim Bearbeiten stehen oftmals dieselben Arbeitsschritte an, um die Bilder ins passende Format zu bringen.
Doch hier schleicht sich die Kurzbefehle-App wie ein unaufdringlicher Superheld in die Szenerie, um den langweiligen Kram auf ein Minimum zu verbannen:
Wem die Muße fehlt, einen Kurzbefehl von Grund auf selbst zu bauen, darf ihn auch herunterladen. Die dazugehörigen Bilder (Rahmen und Positionsmaske) müsst Ihr allerdings selbst anlegen und auf Eure iCloud legen.
Bild rahmen (Link auf dem iPhone oder iPad antippen)
iPhones, iPads und iPod touches haben mit iOS 13 die Kurzbefehle-App spendiert bekommen. Sie wird mit dem Update auf jedes Gerät installiert und verwaltet dort Sprachbefehle sowie persönliche Automatisierungs-Workflows.
Auch wenn die einzelnen Bausteine (Aktionen) der Kurzbefehle-App es recht einfach machen, den eigenen Algorithmus aufzubauen – es bedarf trotzdem etwas Programmierer-Denke, um zum Ziel zu gelangen. Die erfolgreichste Methode erfordert kleine Schritte. Jedes kleine Feature wird einzeln gebaut und getestet, dann kommt das nächste.
Start mit „Text“
Die erste Aktion fast jedes Kurzbefehls ist bei mir „Text“. Dort trägt man seinen ersten Test-Inhalt ein, um ihn danach durch unterschiedlichste Aktionen zu jagen.Auch wenn ich nicht gerade einen 08/15-Tweet vorbereiten will oder eine Telefonnotiz passend formatiert haben will: Die Aktion ist ungemein wichtig. Mit ihr bekommt man etwa eine Internet-Adresse in den Kurzbefehl. Ich kann Testwerte eintragen oder die Resultate anderer Aktionen in einer Text-Aktion zusammenführen.
Der Allrounder „Überblick“
Zum Nachsehen, was eine Kurzbefehl-Aktion denn gerade ausspuckt, nutze ich meistens „Überblick“. Am Ende des Kurzbefehls ersetzt sie das endgültige Ziel, solange ich nicht sicher bin, dass alles funktioniert. Zwischen zwei Aktionen geschoben zeigt sie mir an, was das aktuelle Resultat ist, und arbeitet dann weiter. So ein Beobachtungspunkt ist beim Programmieren ungemein wichtig. Wenn’s haarig wird, hilft die Aktion „Inhaltsdiagramm anzeigen“ weiter. In den meisten Fällen liefert diese aber zu viel Informationen.
Datumsformat anpassen
Im Video wird ein individuelles Datumsformat verwendet. Für die richtige Anwendung der Unicode-Nomenklatur #35 gibt es ein Support-Dokument von Apple, das ihre Anwendung in verständlichen Beispiele erklärt.
Mehr zu Kurzbefehlen
Die Mac & i hat mehrere Artikel zur Kurzbefehle-App veröffentlicht: Die Titelgeschichte der Ausgabe 1/2019, „Zaubern, tricksen, automatisieren“ (kostenpflichtiger Artikel) beschreibt 20 Automatisierungslösungen für macOS und iOS. Die beschriebenen Kurzbefehle lassen sich herunterladen in den Bonusinhalten, dazu kommen weitere Tipps zum Individualisieren.
In Mac & i Heft 5/2019 liefert der Praxisartikel zur Kurzbefehle-App in iOS 13 (kostenpflichtiger Artikel) aktuelle Tipps zur neuen Version.
Der Online-Tipp „Shortcuts teilen – nicht vertrauenswürdige Kurzbefehle erlauben“ hilft weiter, wenn Ihr beim Herunterladen eines Kurzbefehls auf eine Fehlermeldung stoßt.
Wenn es ohnehin um einen herum heiss ist, fängt das Laptop plötzlich ohne Not an, richtig warm zu werden und zu hyperventilieren. Programme wie iStat zeigen an: Der Prozessor erreicht Temperaturen von über 90°, die Lüfter drehen auf 5000 Umdrehungen. Warum? Weil der Prozessor Aufgaben der Grafikkarte übernimmt, und selbst normale Textverarbeitung den Mac zur Bratpfanne machen.
Seit Kurzem ist es dank Open-Source-Software wieder möglich, mit dem vorinstallierten Mail-Programm am Mac-Rechner verschlüsselte Emails zu lesen und zu schreiben. Dafür müssen jedoch zuerst die GPG Tools installiert werden, und anschliessend Schlüssel für die Kommunikation ohne Mitwisser angelegt werden.
Um Fotos aus iPhoto auf eine CD oder DVD zu bringen, die auf jedem Rechner anzeigbar ist, wird ein Zwischenschritt benötigt. Verlockend ist hier der Befehl “Brennen” im Menü “Bereitstellen”, doch das Endergebis wäre nur von iPhoto lesbar, also nur auf Macs.
Damit die Bilder in Universalformat auf dem Silberling landen, müssen die Fotos zuerst aus iPhoto exportiert und anschliessend auf CD gebrannt werden. Das gehe ich in diesem Video Schritt für Schritt durch.
Seit 2007 findet sich in iMovie ein Fehler, der nicht behoben wurde und meist auch keinen Workaround hat. Wenn in den Clip-Eigenschaften die Länge eines Clips, Bildes, Übergangs etc. eingegeben wird, lassen sich nur Zahlen eingeben, keine Buchstaben. Einstellige Zahlen gelten als Sekunden, zweistellige Zahlen werden automatisch in Minuten umgesetzt.
Die Eingabe eines Kommas gibt noch mal die Möglichkeit, bis 9,9 Sekunden hochzugehen. Und ein Doppelpunkt wie 1:00 führt dazu, dass der ausgewählte Clip eine Minute lang ist. Doch für den Bereich zwischen 9,9 und 60 Sekunden hilft gar nichts.
Bei Fotos lässt sich der Clip duplizieren, bis er den Bereich ausfüllt, der von ihm ausgefüllt werden soll. Doch bei Übergängen ist hier Schluss: Auch das weitere Verlängern durch „Aufziehen“ im Präzisionseditor scheitert.
So bleibt nur die Hoffnung, dass Apple sich nach nunmehr 6 Jahren doch noch eines Tages dieser kleinen Macke annimmt. Es ist sicherlich keine schwerwiegende Einschränkung, aber behoben werden könnte (und sollte) sie trotzdem.